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Disco-Musik erlangte in den 70er-Jahren großen Aufschwung

Die 1970er Jahre waren ein Jahrzehnt des Wandels. Eine globale Rezession, eine Ölkrise und schließlich der erste Ausbruch einer pandemischen Grippe seit fast 200 Jahren. Die Disco wurde bald zum Symbol des Exzesses, doch Musikliebhaber konnten in den nächsten Jahren einfach nicht genug davon bekommen. Da jede Woche über 100 Millionen Menschen in Discoclubs auf der ganzen Welt tanzen, verbreitete sich das Discofieber wie ein Lauffeuer von New York nach Hollywood und von Paris nach Melbourne. Disco-Musik erreichte 1979 mit der Veröffentlichung von mehr als 100 Singles, die es in die Billboard Hot 100 schafften, ihren Höhepunkt in ihrer Popularität. Hier erfahren Sie, warum Disco in den 70er-Jahren so groß wurde.

Eine kurze Geschichte der Disco

Disco hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis in die späten 1940er Jahre zurückreicht. Das Wort Disco selbst ist die Abkürzung für Diskothek, eine Art Nachtclub, in dem Menschen zu Musik tanzen, die auf Schallplatten gespielt wird. Die erste Diskothek wurde 1940 in New York City gegründet, doch der Begriff setzte sich erst in den 1960er-Jahren durch, als DJs im Vereinigten Königreich damit begannen, Platten am Plattenspieler statt von Live-Bands abzuspielen. Die erste „Disco“-Platte erschien 1951, als der Musiker Billy Merman „Cherry Pink and Apple Blossom White“ aufnahm, die von einem Besuch am Sunset Strip inspiriert war. Der Text erwähnt „Tanzen unter den Diamantlichtern“ eines Clubs. In den frühen 70er Jahren spielten DJs wie Tom Moulton, Francis Grasso und Herbie Flowers in New Yorker Clubs Soulmusik, Jazz, Latin und karibische Platten, und der Begriff „Disco“ wurde verwendet, um die Art der Musik zu beschreiben, die diese DJs spielten.

Die Wurzeln der Discomusik

Die Wurzeln der Disco liegen in den Rhythmen und Beats der afroamerikanischen Musik, insbesondere Funk und Jazz. Es stützte sich auch auf lateinamerikanische Musik und karibische Rhythmen wie Reggae und Calypso. Vor allem jamaikanische Musiker und DJs spielten eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Disco. Gleichzeitig wurde die Disco durch den Einsatz von Synthesizern geprägt, elektronischen Instrumenten, die so programmiert werden konnten, dass sie eine breite Palette von Klängen abspielen. Viele Musiker, die später mit der Disco in Verbindung gebracht wurden, machten auch Musik in anderen Stilrichtungen, darunter Jazz, Rock und Pop. Viele dieser Musiker wurden dafür kritisiert, dass sie sich in den 1970er Jahren der kommerziellen Seite der Disco verschrieben hatten, als sie sich zu einem riesigen Mainstream-Phänomen entwickelte. Anderen wird jedoch zugeschrieben, dass sie zur Schaffung einer neuen und lebendigen Musikform beigetragen haben.

Wie elektronische Instrumente die Discomusik prägten

In den 1970er Jahren wurden elektronische Instrumente zunehmend in der Popmusik eingesetzt, insbesondere in der Disco. Der wichtigste Trend in der Disco-Technologie war der Aufstieg des Synthesizers, der elektrische Schaltkreise zur Klangerzeugung nutzte. Diese neuen Instrumente ermöglichten es Musikern, eine große Vielfalt an Klängen zu erzeugen, die mit akustischen Instrumenten nicht möglich waren. Die ersten kommerziellen Synthesizer wurden Mitte der 1960er Jahre entwickelt, fanden jedoch erst Ende der 1970er Jahre breite Anwendung. Die Fähigkeit des Synthesizers, ein breites Spektrum an Klängen zu erzeugen, war einer der Hauptgründe dafür, dass der Disco-Sound so vielfältig wurde. In den Händen eines talentierten Musikers könnte ein Synthesizer eine Vielzahl von Effekten erzeugen, vom pulsierenden Klang einer E-Gitarre bis zum kreischenden Klang einer Geige.

Die Discjockeys der 70er Jahre machten die Sounds noch größer

In den 1970er Jahren mischten Discjockeys (DJs) verschiedene Musikstücke zu neuen Kompositionen. Dabei handelte es sich um eine alte Musikpraxis namens „Musique Concrète“, die seit den 1950er Jahren von Komponisten der Moderne praktiziert wurde. Die DJs fügten kurze Musikschleifen zu längeren Titeln zusammen, und die Mischausrüstung wurde einfacher zu bedienen und erschwinglicher. DJs wiederholten die Instrumentalpausen (Abschnitte der Musik, die nicht vom Sänger gesungen wurden) von Liedern, schrieben neue Texte und legten diese Klänge dann über die anderen Titel. Die DJs sowie der veränderte Einsatz von Synthesizern und die Verfügbarkeit erschwinglicherer Geräte trugen dazu bei, dass die Disco noch größer und kühner klang als in der Vergangenheit.

Ultrahelle Musik und atemberaubende Beleuchtung verwandelten Tanzflächen in Coachella

Bis Mitte der 1970er Jahre wurden viele Lieder mit einer sehr einfachen, fast kindlichen Melodie und einem gleichmäßigen Rhythmus geschrieben. Viele dieser Songs wurden vom Philadelphia Sound produziert, einem Soul-Musikstil, der stark auf Synthesizern und starken Rhythmen beruhte. Die ultrahelle Vertonung der Tanzsequenzen, oft in voller Farbe und begleitet von übertriebenen Lichteffekten, erzeugte ein surreales und psychedelisches visuelles Erlebnis, das fast wie ein Drogentrip wirkte. Die Musik war ebenso kreativ und ausgefallen wie die Bilder, mit pulsierenden Rhythmen und vielschichtigen Arrangements.

Die Disco-Bands

Die Disco-Bands, die in den 1970er-Jahren in Diskotheken spielten, unterschieden sich von den Bands, die in den 1950er- und 1960er-Jahren dort gespielt hatten. Die Musik der Disco-Bands basierte oft auf Soul-, Jazz-, Latin- oder Reggae-Rhythmen, einige Discomusiker griffen jedoch auch auf Rock oder Pop zurück. Viele der Musiker, die in den 1970er Jahren in den Disco-Bands spielten, hatten auch Musik in anderen Stilrichtungen gemacht. Viele Bands, die Disco spielten, wurden dafür kritisiert, dass sie sich in den 1970er Jahren, als sie sich zu einem riesigen Mainstream-Phänomen entwickelte, der kommerziellen Seite der Disco verdrängten. Anderen wird zugeschrieben, dass sie zur Schaffung einer neuen und lebendigen Musikform beigetragen haben.